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Musik-Festival und Fan-Convention

Das Elbenwald Festival im Interview


Zum zweiten Mal öffnet der Elbenwald vom 8. – 10. August seine Tore und auch in diesem Jahr kann man davon ausgehen, dass das Orga-Team des Elbenwald Festivals bemüht sein wird, eine kuschelige Wohlfühloase für alle diejenigen zu bieten, die es gut meinen mit spitzohrigen Elben, bebrillten Zauberern, mit Superkräften ausgestatteten Wesen und drachenreitenden Königinnen. Grund genug, uns ein genaueres Bild von den Kreativköpfen im Hintergrund zu machen und im Interview über Nerdtum, prominente Gäste und Eis mit Streuseln zu sprechen.

interview Sebastian Bondrea
redaktion Johannes Jacobi
fotos Ilona Henne, Kirsten Otto, Tobias Kästner



Hi Leute, schön dass ihr die Zeit für einen kurzen Plausch findet. Direkt vorweg, beschreibt euer Festival in drei Worten?
Fantastisch.
Einzigartig.
Eis mit Streuseln.

Eis mit Streuseln?
Eis mit Streuseln!

Ok nice. Ihr seid das Team hinter dem Elbenwald Festival, stellt euch doch mal kurz vor. Was sind eure Tätigkeiten bei der Organisation des Festivals und wie kam euer Zugang zu Film/Fantasy/Comic/Gamer- Szene?
Das Team hinter dem Elbenwald Festival besteht aus der Elbenwald GmbH und der ESK Events & Promotion GmbH. Als führender Händler von Fanartikeln und Nerd-Produkten hat Elbenwald seit jeher das Kredo „von Fans für Fans“. So ist es sehr naheliegend, dass der Bezug zu nerdigen Themen auf unserem Festival nicht fehlen darf. Wir hier bei Elbenwald kümmern uns vor allem um den Inhalt des Festivals, das Programm und natürlich den Kontakt zu den Besuchern, während wir mit der ESK, die z.B. das Deichbrand-Festival organisieren, einen sehr erfahrenen Partner in der Festivaldurchführung haben.

Euer Festival weist ja sowohl Charakteristika einer Convention wie beispielsweise Q&A mit Stars, als auch die eines klassischen Festivals mit Konzerten auf. Nun, was seid ihr denn, Festival oder Convention?
Beides – eine Festicon, oder ein Constival. (grinst) Genau diese Mischung macht uns einzigartig, da es das zuvor noch nie gab, worauf wir sehr stolz sind.

Ok, dann bleiben wir doch der Einfachheit halber beim Begriff des Festivals.
Klar.

Was macht euer Festival aus? Wofür steht euer Festival?
Wir verbinden die Welt der Fan-Conventions mit der Welt der Festivals und vereinen dabei alle Fandoms. Es gibt keine Ausrichtung, was die Themen betrifft:

Von Avengers bis Zelda ist bei uns alles vertreten und das spiegelt sich auch in der Musik wider.

Bei uns kann man musikalische Highlights aus verschiedenen Genres erleben.

Wenn man sich euer bisheriges Line-Up mal anschaut, könnte es bunter nicht sein. Das Angebot erstreckt sich vom Live Orchester über Rapper über Schriftsteller über Youtuber bis deutschen Folk- und Mittelalter-Rock. Wie und nach welchen Kriterien stellt man ein Line-Up zusammen, das so vielen Ansprüchen genügen muss?
Ja, auch das ist noch immer eine Herausforderung. Wir sind ja nicht ein klassisches Rock-/ Electro- oder ähnliches Festival. Da ist die Auswahl der Acts relativ einfach. Unser verbindendes Element ist nicht in erster Linie die Musik, sondern die anderen Fandoms, so dass der Musikgeschmack unserer Besucher breit gestreut ist. So versuchen wir eine bunte Mischung zu finden, bei der für möglichst viele etwas dabei ist. Ideal ist natürlich, wenn die Acts auch einen Bezug mitbringen, wie z.B. der angesprochene Rapper Rockstah, der ein bekennender Nerd ist. Natürlich ist das nicht immer möglich, aber auch viele Bands, von denen man es nicht erwartet, verraten uns, dass sie eigentlich auch Star Wars Fans oder ähnliches sind und gern zu uns kommen. Und einem Live Orchester kann sowieso niemand widerstehen. Fakt!


Ein Festival lässt sich nicht von einem auf den andern Tag auf die Beine stellen, oft ist es ein langer und mühsamer Prozess. Wie war es bei euch, woher kam die Idee und wie ist daraus das Festival entstanden?
Die Idee entstand aus mehreren Eindrücken. Zum einen merken wir durch unsere Stores, insbesondere bei Neueröffnungen, dass es seitens der Fans ein großes Bedürfnis nach Gemeinschaft und Austausch gibt. Die Leute treffen sich gern und fachsimpeln über ihre Fandoms. Zum anderen haben wir uns klassische Conventions angeschaut, meist in lichtlosen Messehallen, die aber mehr an große Einkaufsveranstaltungen erinnern. Wir haben uns gefragt, ob es nicht noch einen anderen Weg gibt, die Leute zusammen zu bringen und miteinander eine gute Zeit haben zu lassen.

Und so kam uns die Idee eines Festivals für Fans, wobei der gemeinsame Punkt nicht zwingend die Musik, sondern vor allem das Fan-sein an sich ist.

Was waren die Schwierigkeiten bei der Umsetzung eurer Pläne?
Erst einmal ist für uns alles neu gewesen, und wir mussten uns in viele Tätigkeiten einarbeiten und dazulernen. Zum Teil war uns das vorher schon bewusst. Aus diesem Grund fiel auch die Entscheidung, das Elbenwald Festival zusammen mit einem erfahrenen Partner zu veranstalten. Und es ist wirklich unglaublich, wie aufwendig die Organisation ist, was alles im Hintergrund passiert, wovon die Besucher im besten Fall natürlich nichts mitbekommen (schmunzelt). Aber auch inhaltlich ist es nicht immer einfach:

Wir mussten lernen, wie man Kontakt zu Schauspielern aufnimmt und diese davon überzeugt, bei uns Gast zu sein.

Eine echte Herausforderung. Oder wenn einer auf die Idee kommt, dass es doch cool wäre, wenn man ein Orchester kriegen würde, das Filmmusik spielt. Und dann überlegen muss, wie diese Idee zu realisieren wäre. Schwer ist für uns auch noch immer, zu erklären, was genau unser Festival ist. Wenn man die Idee jemandem persönlich erzählt, verstehen es alle sofort und sind von der Idee begeistert. Nicht ganz so einfach ist das beispielsweise online, wenn man nicht auf den einzelnen eingehen kann.

Ist euch für das Debüt doch ganz gut gelungen. Mit rund 3.500 Gästen lief das erste Elbenwald Festival doch recht ordentlich und das Fazit vieler Gäste, die ihre Meinungen im Internet verbreitet haben, viel überwiegend positiv aus.
Danke.

„A Long expected Party“ ist dieses Jahr das Motto eures Festivals. Was hat es damit auf sich?
Unser erstes Festival hatte das Motto „An unexpected Party“, was eine Anspielung an die „Herr der Ringe“ Bücher ist. Verfolgt man diesen Ansatz ist „A long expected Party“ die logische Folge daraus.

Macht Sinn. Und was folgt darauf?
Dazu sage ich noch nichts. (grinst) Lass dich überraschen.

Was war aus eurer Sicht das Verrückteste, das letztes Jahr passiert ist?
Einige unserer Gäste kamen allein aufs Festival, doch innerhalb dieses abenteuerlichen Wochenendes haben sie so tiefe Freundschaften geschlossen, dass am Abreisetag die ein oder andere Träne vergossen wurde. Unsere Gäste lagen sich in den Armen und haben sich bereits für das nächste Festival verabredet. Das ist vielleicht nicht verrückt im herkömmlichen Sinne, aber verrückt schön, wenn man bedenkt, dass die gleichen Interessen und ein Festival so viele Emotionen und Freundschaften auslösen. Das hat uns stark begeistert und das wünschen wir uns natürlich auch für dieses Jahr.

Wie man auf den Bildern des letzten Jahres sehen kann, mangelt es eurem Festival nicht an aufwendigen Kostümen. Gibt es eine Gruppe von Fans, sei es Fantasy, Sci-Fi, Comics, etc. die besonders auffällig waren?
Besonders sind sie natürlich alle! Tatsächlich fällt aber keiner besonders auf, da wirklich alle Themen und Fandoms vertreten sind. Von Profi-Cosplayern, über Gäste, die sich als Elfen oder Superhelden verkleidet haben, bis hin zu Menschen in mittelalterlichen Gewandungen ist wirklich alles am Start, was das Festival so unglaublich schön macht.


Letzte Frage: Letztes Jahr hattet ihr Kristian Nairn auf der Bühne zu Gast, der den Hodor in Game of Thrones verkörpert. Wenn ihr euch zukünftig einen Gast eurer Wahl aussuchen dürftet, der auf dem Elbenwald Festival auftreten würde, wer wäre das und warum?
Im Idealfall verbinden unsere Stargäste die Welten Film und Musik. Sind also nicht nur Schauspieler, sondern auch Musiker, so wie Kristian Nairn. Tatsächlich gibt es relativ viele Schauspieler, die auch in Bands spielen und da gibt es wahrscheinlich genauso viele Wünsche, wie man Leute fragt. Aber ich glaube, womit alle einverstanden wären, wäre Tenacious D. (grinst)

Vielen Dank für das Interview und genießt den Elbenwald 2019.
Danke ebenfalls, werden wir.

Festivalfinder

Elbenwald Festival 2019

08. – 10. August – Luhmühlen, Niedersachsen


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